Freitag, 27. November 2009

Erst getäuscht, dann enttäuscht

Ja, ich habe mich verführen lassen und bin bitter enttäuscht worden. Und das, obwohl ich es hätte wissen müssen! Klar – es geht um Werbung. Genauer gesagt um Kinowerbung. Und da weiß jedes Kind: Don’t trust trailers! Denn die sind einfach nur eine ästhetische Ansammlung der besten Filmszenen. Deshalb hätte es mich auch stutzig machen müssen, dass man, um die Schockwirkung des Horrorstreifens Paranormal Activity hervorzuheben, nicht nur Filmausschnitte sondern vor allem die (angeblichen) Reaktionen des Publikums zeigte.



Auch ich wollte mich dieser Schocktherapie aussetzen, wurde stattdessen jedoch einer Geduldsprobe unterzogen. Die zähe Einführung in die unspektakuläre Story (es geht um ein Haus, in dem es spukt) dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Die Schockmomente konnte man allesamt vorhersehen (wer da noch zusammenzuckte, war wohl gerade etwas eingenickt) und als der Film endlich etwas in Fahrt kam, war er zu Ende.

Nun bin ich durchaus ein sehr aufgeschlossener und positiv denkender Mensch, weshalb ich auch diesem Film etwas Gutes abgewinnen kann. Die Kameraführung à la "homemade Video" war anders und deshalb recht interessant. Gerade bei den Nachtszenen, in denen sich kaum etwas bewegte, war man gezwungen wie gebannt auf die Leinwand zu starren und diese nach der kleinsten Regung "abzuscannen". Ein netter Kontrast zu den Hollywood-Blogbustern, bei denen es in jeder Ecke gleichzeitig flackert, ballert oder irgendwas explodiert.

Vom künstlerischen Aspekt gesehen, ist Paranormal Activity also nicht der schlechteste Film. Aber wer sich - wie ich - bereits im Vorfeld auf einen nervenaufreibenden Horrorabend einstellt, wird das Kino wohl enttäuscht verlassen.

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