Heute habe ich gelesen, dass
die Deutschen selbst in der Hochphase des Wahlkampfs lieber übers Wetter reden
als das Kanzlerduell zu diskutieren. In meinem Umfeld ist das zum Glück anders.
Deshalb konnte ich auch eine – für mich – interessante Entdeckung machen. Egal
ob FDP-Anhänger, Merkel-Freund oder Wechselwähler: Die meisten machen ihr Kreuz
bei der Partei, die ihnen persönlich die meisten Vorteile verspricht. Ihre
Frage lautet: „Was habe ich davon?“. Was heißt: Steuersenkungen kommen gut;
Tempolimits auf Autobahnen eher nicht so. Sicher, das überrascht erst mal wenig.
Und trotzdem finde ich diesen Egoismus bemerkenswert. Auch wenn ich selbst
genug verdiene, bin ich trotzdem für einen Mindestlohn und bereit, beim Frisör
etwas mehr zu zahlen. Und auch wenn ich regelmäßig zu schnell fahre, sehe ich doch
ein, dass weniger Geschwindigkeit die Straßen sicherer machen. Nein, ich gehöre
nicht zu den nervigen Weltverbesserern, die ihre Mitmenschen belehren, dass
Fleisch essen unmoralisch und Rauchen ungesund ist. Trotzdem finde ich, kann
man hin und wieder über seinen Tellerrand hinausschauen. Der 22. September wäre
eine gute Gelegenheit. Übrigens: In den nächsten Tagen soll es noch mal richtig
schön warm werden...
Das beste am Wahlkampf ist er kommt und geht in regelmäßigen Abständen – Wetter bleibt. Und die FDP hat sich wie ein Hurricane verhalten: Gekommen, viel zu lange gewütet und dann hoffentlich für immer verschwunden.
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