Sonntag, 13. November 2011

Mutatoes

Es gibt Situationen, da muss man sich selbst eingestehen: Ich bin auch nicht besser. Zum Beispiel in der Obst- und Gemüseabteilung. Minutenlang scannt man jeden Apfel und jede Banane auf der Suche nach einer noch so winzigen Anomalie. Die kleinste Unebenheit wird zum Ausschlusskriterium. In die Tüte kommt nur, was aussieht wie einer Hochglanzbroschüre entnommen: glatt, gleichmäßig, gesund. Aber ist die perfekt genormte Gurke mit einer maximalen Krümmung von zehn Millimetern auf zehn Zentimeter wirklich bekömmlicher? Wohl kaum. Klar, der Krüppel-Kürbis sieht irgendwie krank aus, ist aber wahrscheinlich gesünder als jede Gen-Gurke. Doch eine Gesellschaft, die im Überfluss lebt, kann es sich natürlich leisten, Andersartiges auszusortieren. Allenfalls unter dem Blickwinkel der Kunst wird das "Hässliche" geduldet. Und so setzt der Fotograf Uli Westphal die "letzten Überlebenden biologischer Vielfalt" mit seinen Bildern in Szene:




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