Samstag, 23. Juli 2011

Mini Malismus räumt auf

Es gibt Menschen, die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank – und finden das gut so. Sie nennen das Minimalismus. Weniger ist mehr. Weniger Tassen – mehr Platz. Weniger Bücher – mehr Sozialkontakte. Weniger DVDs – mehr Zeit. Klingt nach blinder Konsumkritik? Nicht ganz. Denn auch Minimalisten telefonieren mit dem iPhone und lesen auf ihrem E-Book. Klar, schließlich ersetzt das elektronische Buch ganze Bücherschränke und das smarte Phone vereint Kamera, CD-Sammlung und Fotoalbum in einem Gerät.

Die Vorteile einer solch minimalistischen Lebensweise liegen auf der Hand: Wer wenig hat, kann wenig verlegen und muss weniger aufräumen. Die 40 Quadratmeter-Wohnung fühlt sich plötzlich an wie ein Loft und: Minimalismus ist die beste Diebstahlversicherung.

Doch im Wesentlichen geht es ums Wesentliche. „Was brauche ich wirklich?“ lautet die Frage aller Minimalisten. „Muss ich mir zu den fünf Kerzenhaltern noch einen sechsten dazu kaufen, nur weil er im Angebot ist?“ „Werde ich wirklich noch einmal einen Blick in diese Zeitschriften werfen?“ Und: „Wie viele Tupperdosen braucht ein Haushalt?“ Sicher, es ist nicht leicht, sich frei zu machen. Doch hat man sich einmal überwunden, wirkt das „Nicht-alles-haben-müssen“ extrem erleichternd. Das zumindest berichten praktizierende Minimalisten. Ihr Leben ist nicht mehr so vollgestopft mit unnötigem Ballast und jegliche Ablenkung hat es schwerer. Das Leben ist schließlich kompliziert genug. Da kann eine Tasse weniger im Abwasch schon helfen.

"Any intelligent fool can make things bigger, more complex, and more violent. It takes a touch of genious – and a lot of courage – to move in the opposite direction." E. F. Schumacher

Weiter lesen: Haste nix, biste was von Benjamin Schulz

2 Kommentare:

  1. Im Prinzip geht es im Leben nur darum darauf klar zu kommen - ob minimal oder maximal..
    Jedoch steht der Beitrag im krassen Widerspruch zu deinem Warum du diesen Blog ins Leben gerufen hast.. Schließlich könnte die Copy auch kürzer gehen! Aber vielleicht verstehe ich deinen Humor auch nicht :-D Auf jeden Fall schön zu lesen. Danke!

    Grüße Jens
    PS: auch an deine Grafikerin :-)

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Jens, du hast recht. Auch, wenn ich den Widerspruch nicht als "krass" bezeichnen würde :-). Aber ich will ja auch niemanden mit Text zumüllen. Lieber kurz und aussagekräftig als lang und blabla. Insofern könnte ich meine Motivations-Kundgebung für diesen Blog tatsächlich noch mal überdenken. Nach fast zwei Jahren wäre das auch angebracht...

    Also, danke für diese inspirierende Kritik.

    Grüße, Claudia
    PS: Hab ich ausgerichtet, aber woher kennst du meine Grafikerin (und mich)?

    AntwortenLöschen